Bei der Challenger-Katastrophe handelt es sich um ein Unglück, welches sich im Jahre 1986 ereignete. Damals war der Start der STS-51-L genannten Mission ursprünglich für den 22. Januar geplant gewesen, musste dann allerdings, aufgrund einer Verzögerung bei einer vorhergehenden Mission, um zwei Tage nach hinten verschoben werden. Auch danach musste der Start, wegen der Witterungsverhältnisse auf dem Gelände und technischen Problemen an der Startrampe, sogar ein zweites Mal verschoben werden, sodass die Mission schlussendlich erst am 28. Januar gestartet werden konnte.
Die Aufgabe der Besatzung war die Aussetzung eines Kommunikationssatelliten und zudem sollte auch der Komet Halley mit Hilfe verschiedener Geräte beobachtet werden. Dabei war außerdem geplant, dass eine Grundschullehrerin mit der Besatzung in den Weltraum fliegt, um von dort einige Unterrichtseinheiten live aus dem Weltraum auf die Erde zu senden. Insgesamt wurde für die Mission ein Zeitraum von 6 Tagen und 34 Minuten eingeplant und die Landung sollte nach Planung im Kennedy Space Center in Florida vonstattengehen.
Doch kurz nach dem Start am 28. Januar 1986, nach exakt 73 Sekunden um 11:38 Uhr Ortszeit, zerbrach die Raumfähre in einer Höhe von rund 15 Kilometern in Ihre Einzelteile, wobei alle sieben Besatzungsmitglieder ihr Leben verloren. Es war bis zu diesem Zeitpunkt das schwerste Raumfahrt-Unglück in der Geschichte der Vereinigten Staaten und führte in der Folge sogar zu einer kurzfristigen Einstellung des Shuttleprogramms. Als Grund für den Absturz wurde in der Folge der Ausfall eines oder einer Reihe von Dichtungsringe ermittelt, welche sich in einer der seitlichen Feststoffraketen befanden.
Wie erst später bekannt wurde, hatte der Ingenieur Roger Boisjoly, welcher für die Herstellerfirma der Feststoffraketen arbeitete, wegen der Kälte in der Nacht zuvor vor einem Start der Mission gewarnt, da dieser bereits auf der Startrampe mit einer Explosion gerechnet hatte. Aus diesem Grund kam es innerhalb der letzten 24 Stunden vor dem Start auch zu einer Telefonkonferenz zwischen dem Management sowie einigen Ingenieuren, welche die NASA fast von einem Aufschub des Starts überzeugen konnten. Allerdings überstimmte das Management der Herstellerfirma schlussendlich die eigenen Ingenieure, was zum Start am 28. Januar 1986 führte.
Zudem wurden von Kritikern nach dem Unglück auch Fehler bei der Konstruktion sowie ein fehlendes Cockpit-Rettungssystem bemängelt, wodurch die Besatzung möglicherweise eine Chance auf das Überleben gehabt hätte. Zu den bekanntesten Mitgliedern der Untersuchungskommission, die sich mit der Challenger-Katastrophe beschäftigte, gehörte der Physiker Richard P. Feynman, welcher in seiner Autobiographie auf die Untersuchungsergebnisse einging. Schlussendlich wurde durch die Challenger-Katastrophe, die möglicherweise hätte verhindert werden können, das gesamte Raumfahrtprogramm der Vereinigten Staaten weit zurückgeworfen und sie sorgte auch für eine Schock bei etlichen Bürgern, die das Unglück, unter anderem auf Aussichtsbühnen in Cape Canaveral oder im Fernsehen, live mitansahen. Erst am 29. September 1988 startete mit der Discovery wieder ein US-Space Shuttle und bis zum Februar 2003 gab es auch zu kein weiteres Unglück, an dem ein Space-Shuttle beteiligt war.